Woher weiß ich, dass ich während der Schwangerschaft Fruchtwasser verliere?
Índice
- 1 Was ist Fruchtwasser und welche Funktionen hat es?
- 2 Ich habe Ausfluss während der Schwangerschaft. Ist es Fruchtwasser oder Urin und hängt das mit einem Riss der Fruchtblase zusammen?
- 3 Welche Ursachen hat der Fruchtwasserverlust?
- 4 Muss ich mir Sorgen bei einem Fruchtwasserverlust machen? Was sollte ich tun?
Was ist Fruchtwasser und welche Funktionen hat es?
Das Fruchtwasser ist ein wesentliches Element für die Entwicklung des Babys in der Gebärmutter.
Es schützt das Baby unter anderem vor Verletzungen und vor Wärmeverlust, weshalb eine ausreichende Menge von Fruchtwasser von größter Bedeutung ist. Der Abang von Fruchtwasser während der Schwangerschaft stellt daher ein großes Problem dar.
Um festzustellen, ob Sie Fruchtwasser verlieren, sollten Sie darauf achten, ob Ihre Unterwäsche häufiger als ein Mal am Tag durch eine klare und geruchlose Flüssigkeit durchnässt wird. Bei einer großen Menge von Fruchtwasser kann eine Abnahme der Bewegungen des Fötus festgestellt werden, weshalb Sie umgehend Ihren Frauenarzt zu Rate ziehen sollten.
Haben Sie den Verdacht, im ersten oder zweiten Drittel der Schwangerschaft Fruchtwasser zu verlieren, sollte Sie sofort die Notaufnahme oder Ihren Frauenarzt aufsuchen, da eine Verringerung des Fruchtwassers in dieser Phase der Schwangerschaft das Wachstum des Babys beeinträchtigen und außerdem das Leben der Mutter gefährden kann.
Ich habe Ausfluss während der Schwangerschaft. Ist es Fruchtwasser oder Urin und hängt das mit einem Riss der Fruchtblase zusammen?
In den meisten Fällen wird der Fruchtwasserverlust mit dem unfreiwilligen Abgang von Urin verwechselt, der durch das Gewicht der Gebärmutter auf der Blase entsteht.
Es kann leicht festgestellt werden, ob es sich um den Verlust von Fruchtwasser oder Urin oder lediglich um erhöhten Ausfluss der Vagina handelt, indem Sie eine Slipeinlage verwenden und die Eigenschaften der Flüssigkeit beobachten. Urin ist in der Regel gelblich und weist einen Geruch auf, wohingegen das Fruchtwasser klar und geruchlos ist. Auch die intime Lubrikation ist geruchlos, kann aber wie in der fruchtbaren Zeit eine zähflüssige Konsistenz aufweisen.
Die hauptsächlichen Symptome und Anzeichen für einen Fruchtwasserverlust sind:
- Feuchte Unterwäsche, wobei die Flüssigkeit geruchlos und klar ist.
- Die Unterwäsche wird mehrmals am Tag feucht.
- Verringerung der Bewegungen des Babys in der Gebärmutter, wenn bereits viel Flüssigkeit abgegangen ist.
Bei Schwangeren mit Risikofaktoren, wie hoher Blutdruck, Diabetes oder Lupus ist die Wahrscheinlichkeit eines Fruchtwasserverlustes höher. Dieser kann aber auch bei allen anderen Schwangeren auftreten.
Welche Ursachen hat der Fruchtwasserverlust?
Die Gründe für einen Fruchtwasserverlust sind nicht immer bekannt. Er kann jedoch durch Infektionen im Genitalbereich verursacht werden. Daher wird empfohlen, den Frauenarzt aufzusuchen, wenn Symptome wie Brennen beim Wasserlassen oder Schmerzen oder Rötungen im Genitalbereich auftreten.
Weitere Gründe, die einen Fruchtwasserverlust hervorrufen oder zu einer Verringerung der Menge führen können:
- Riss in der Fruchtblase – Das Fruchtwasser läuft durch einen kleinen Riss in der Fruchtblase aus. Dies tritt häufig am Ende der Schwangerschaft auf. Normalerweise verschließt sich der Riss durch Ruhe und eine gute Flüssigkeitszufuhr wieder von selbst.
- Probleme mit der Plazenta – Die Plazenta versorgt das Baby möglicherweise nicht mit ausreichend Blut und Nährstoffen; es scheidet weniger Urin aus, wodurch die Fruchtwassermenge geringer ist.
- Medikamente gegen Bluthochdruck, vorzeitige Wehen, Ibuprofen und andere können die Nieren Ihres Babys schädigen, wodurch sich die Menge an Urin und damit auch an Fruchtwasser verringert. Daher sollten Sie vor der Einnahme jeglicher Medikamente stets Ihren Frauenarzt zu Rate ziehen.
- Anomalien des Babys – Zu Beginn des zweiten Drittels beginnt das Baby Fruchtwasser zu trinken und dann über den Urin auszuscheiden. Bei einem Fruchtwasserverlust sind die Nieren des Babys möglicherweise nicht richtig entwickelt.
- Fetofetales Transfusionssyndrom – Bei eineiigen Zwillingen erhält einer der beiden möglicherweise mehr Blut und Nährstoffe als der andere, womit ein Zwilling weniger Fruchtwasser hat.
Muss ich mir Sorgen bei einem Fruchtwasserverlust machen? Was sollte ich tun?
Wenn Sie Fruchtwasser verlieren, sollten Sie – je nachdem wie fortgeschritten die Schwangerschaft ist – wie folgt vorgehen:
- 1. und 2. Drittel:
Sie sollten sofort Ihren Frauenarzt aufsuchen, damit durch eine Ultraschalluntersuchung die Fruchtwassermenge bestimmt werden kann und außerdem überprüft wird, ob Anzeichen für eine damit verbundene Infektion oder Blutungen bestehen.
In der Regel wird Ihnen der Arzt verordnen, mehr Wasser zu trinken und sich zu schonen, um nicht noch mehr Fruchtwasser zu verlieren. Außerdem werden mehrere, in der Regel wöchentliche Folgeuntersuchungen erfolgen, um die Fruchtwassermenge während der Schwangerschaft zu bestimmen und um den Gesundheitszustand des Babys und auch der Mutter zu überprüfen, um Komplikationen zu vermeiden.
- 3. Drittel:
Tritt der Fruchtwasserverlust am Ende der Schwangerschaft auf, ist das in der Regel unproblematisch. Ist der Flüssigkeitsverlust jedoch sehr hoch, kann der Arzt sogar eine vorzeitige Geburtseinleitung in Betracht ziehen.
Bei einem Verlust nach der 36. Schwangerschaftswoche ist dies normalerweise ein Anzeichen für das Platzen der Membranen. Sie sollten sich ins Krankenhaus begeben, da die Geburt unmittelbar bevorstehen kann.
Dr. Paolo Cirillo , Gynäkologe am Instituto Bernabeu