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Vaginale Probiotika – was sie bewirken und wie sie zum Schwangerwerden beitragen

Vaginale Probiotika – was sie bewirken und wie sie zum Schwangerwerden beitragen

Die Mikrobenarten in der Scheidenflora spielen eine wichtige Rolle für die Gesundheit und die Infektionsprävention. Bis heute wurden mehr als 50 Mikrobenarten identifiziert. Für das Gleichgewicht der Scheidenflora sind eine gute Intimhygiene sowie eine gesunde und ausgewogene Ernährung wichtig. Außerdem kann eine angemessene Einnahme von Probiotika zur Wiederherstellung der bakteriellen Scheidenflora beitragen.

Was sind vaginale Probiotika?

Das Wort „probiotisch“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „sich dem Leben anpassen“. Dieser Begriff wurde zum ersten Mal von Lilly Stilwell verwendet, die Probiotika als Mikroorganismen definierte, die das Wachstum von Mensch und Tier fördern. Später, im Jahr 1989, wurden Probiotika als Lebensmittelzusatzstoffe und lebende Bakterien definiert, die die Funktion des Verdauungstraktes des Wirtes verbessern.  

Gemäß den Richtlinien des Gesundheitsministeriums wird ein Probiotikum heute als ein lebendiger Mikroorganismus definiert, der, wenn er in angemessener Menge verabreicht wird, positive Auswirkungen auf die Funktion des Organismus hat.

Konkret werden vaginale Probiotika als Mikroorganismen bezeichnet, die eine nützliche Funktion in der Vagina haben.

Wozu werden vaginale Probiotika eingesetzt?

Die vaginale Mikrobiota besteht aus einer Vielzahl von Bakterien, wo die Laktobazillen überwiegen. Sie ist wesentlich für die Gesundheit des weiblichen Genitaltraktes, für die Aufrechterhaltung der Fortpflanzungsfähigkeit und für die Schwangerschaft.

Vaginale Probiotika sind dafür verantwortlich, die Umgebung des Mikrobioms im Darm, in der Scheide und in der Blase neu zu besiedeln und reparieren, wenn ein Ungleichgewicht oder eine Dysbiose vorliegt.

Eine richtige Ernährung und die Einnahme von Probiotika können die Zusammensetzung der Mikrobiota im Darm beeinflussen, deren Integrität verbessern und sich auf die Erhaltung und Wiederherstellung der normalen vaginalen Mikrobiota auswirken, indem sie ein saures Milieu und einen idealen pH-Wert (3,8-4,5) aufrechterhalten.

Wann sollen vaginale Probiotika verwendet werden?

Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass die Verwendung vaginaler Probiotika bei der Vorbeugung und Behandlung von urogenitalen Infektionen (z. B. Candida-Vaginitis, bakterielle Vaginose, vulvovaginale Candidose, rezidivierende Blasenentzündung usw.) wirksam ist.

Die gebräuchlichsten Probiotika sind Bakterien aus der Familie der Laktobazillen. Die Lactobacillus-Bakterien setzen eine Reihe von Mechanismen in Gang, um die Vaginalschleimhaut vor den Angriffen pathogener Mikroorganismen zu schützen und sie dagegen zu verteidigen.

Wie lange dauert es, bis sie ihre Wirkung entfalten?

Die tägliche Dosis an Probiotika beträgt etwa eine Milliarde pro Tag. Der Gynäkologe legt die Dauer der Einnahme fest, die im Allgemeinen zwischen 15 Tagen und 3-4 Wochen liegt. Da außerdem die Möglichkeit eines Rückfalls besteht, kann ein Zeitraum für die Wirksamkeit und eine mögliche zyklische Erhaltungstherapie nicht definiert werden. 

Arten der Verabreichung

Probiotika können in oraler und vaginaler Form verabreicht werden. In beiden Fällen können sie ohne Rezept gekauft werden, es ist jedoch immer ratsam, einen Arzt aufzusuchen.

Orale Verabreichung

Seit 2001 können Laktobazillen oral verabreicht werden. Die Halbwertszeit von oralen Probiotika ist länger als die von vaginalen Probiotika. Die Lebensfähigkeit der Bakterienstämme, die den Magen und den Darm passieren müssen, ist wichtig. Außerdem ist die Menge der Laktobazillen geringer als bei der vaginalen Verabreichung. Ein Vorteil könnte die Fähigkeit der Laktobazillen sein, das Risiko einer Infektion durch Hefepilze und pathogene Bakterien zum Zeitpunkt der Verabreichung zu verringern.

Vaginale Verabreichung

Die vaginale Verabreichung von Probiotika erfolgt direkt und hat daher eine kürzere Halbwertszeit. Die Menge kann größer sein als die Menge der oral verabreichten Laktobazillen. Da dies der Haupt-Verabreichungsweg ist, gibt es mehrere Arten von Probiotika auf dem Markt. 

Vorteile von Probiotika bei der künstlichen Befruchtung

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass es eine Verbindung zwischen vaginaler Dysbiose und Unfruchtbarkeit besteht.

Die Einnahme von Probiotika verbessert die Ergebnisse sowohl bei der In-Vitro-Reproduktion als auch bei einer natürlichen Reproduktion. Es wurde nachgewiesen, dass bestimmte Laktobazillen die bakterielle Scheidenflora verbessern und die Präsenz von Zytokinen erhöhen, welche die Implantation des Embryos begünstigen und die Wahrscheinlichkeit von Früh- und Fehlgeburten verringern. Darüber hinaus sind Laktobazillen auch für den Mann wichtig; die richtige Einnahme hat einen positiven Einfluss auf die Qualität der Samenflüssigkeit. 

Dr. Elena Antonini, Embryologin am Instituto Bernabeu

Bibliografie

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