Regelmäßige vs. unregelmäßige Ovulation
Der Zyklus einer Frau kann regelmäßig sein – mit einer Dauer von 21 bis 25 Tagen – oder unregelmäßig auftreten. Nachfolgend werden die Ursachen dafür erklärt.
Von Geburt an befinden sich im Eierstock sämtliche Oozyten (Eizellen), die bei den 400 bis 500 Eisprüngen einer Frau im Laufe von 35 bis 40 Jahren ausgestoßen werden.
Dafür gibt es sehr komplexe Mechanismen, die auf die Erhaltung der Gattung abzielen.
In jedem Menstruationszyklus wird ein Follikel (funktionelle Einheit, die eine Eizelle enthält) ausgewählt und beginnt dann zu wachsen, bis es eine Größe von 18‑20 mm erreicht hat. Dann durchstößt es seine Wand und gibt die Eizelle frei, die in seinem Inneren gereift ist, und vom Eileiter aufgenommen wird. Wenn die Eizelle auf ihrem Weg durch den Eileiter mit einem Spermium befruchtet wird, bildet sich ein Embryo, der einige Tage später in die Gebärmutter gelangt und sich dann in das Endometrium einnisten (20-25%ige Chance beim Menschen) und somit eine Schwangerschaft initiieren kann.
Wenn die Eizelle auf ihrem Weg nicht befruchtet wird, tritt bei der Frau ungefähr 14 Tage nach dem Eisprung die Regelblutung ein.
Regelmäßiger Zyklus
Bei den meisten Frauen tritt die Menstruation alle 21 bis 35 Tage ein, was als normaler Abstand gilt. Nur wenige Frauen haben einen Zyklus von 28 Tagen (gilt klassischerweise als Standard-Abstand). Die normale Dauer einer Regelblutung liegt zwischen 2 und 8 Tagen. Es kommt häufig vor und ist normal, dass die Zyklen in den ersten Jahren ab der Menarchie (Zeitpunkt der ersten Menstruation) sowie in den letzten Jahren vor Beendigung des Eisprungs und somit auch der Regelblutungen (Menopause) unregelmäßig sind.
Wird eine Frau nicht schwanger, löst sich das Endometrium (innere Schleimhaut der Gebärmutter, die sich in jedem Zyklus auf die Aufnahme möglicher Embryonen vorbereitet) ab und wird über die Vagina in Form von Blutungen (Menstruation) nach außen abgestoßen.
Zeitlich gesehen ist die feste Phase des Menstruationszyklus der Zeitraum vom Eisprung bis zur Regelblutung, der ungefähr 14 Tage beträgt. Damit findet der Eisprung bei Frauen mit einem Menstruationszyklus von 28 Tagen am 14. Zyklustag statt (der erste Zyklustag ist der Tag, an dem die Menstruationsblutung eintritt). Wenn der Zyklus lang ist, erfolgt der Eisprung nach dem vierzehnten Zyklustag (bei einem Zyklus von 40 Tagen tritt z. B. der Eisprung am 26. Zyklustag ein). Bei Frauen mit einem kurzen Zyklus findet der Eisprung vor dem vierzehnten Zyklustag statt.
Unregelmäßiger Zyklus
Ein Teil der Frauen hat ungeregelte Zyklen, die zwischen einer Menstruation alle „x“ Monate bis hin zu 2 Regelblutungen pro Monat schwanken können. Sie können sogar ausbleiben, ohne dass dies ein Zeichen für den Beginn der Menopause bei der Frau ist. Die Schwankungen können von Frau zu Frau erheblich sein und sich im Laufe des Lebens verändern.
Welche Probleme können durch eine Störung beim Rhythmus des Menstruationszyklus auftreten?
Im Wesentlichen sind die zwei häufigsten Gründe für eine Beratung die folgenden beiden Situationen:
- Durch die Unregelmäßigkeit weiß die Frau nicht, wann ihre Regelblutung eintritt.
- Wenn die Frau schwanger werden möchte, weiß sie aufgrund dieser Unregelmäßigkeit nicht, welche ihre fruchtbaren Tage sind (ungefähr 3 Tage vor und 3 Tage nach dem Eisprung), da sie nicht weiß, wann der Eisprung stattfindet.
Dann wird empfohlen, einen Gynäkologen aufzusuchen, damit dieser eine vollständige gynäkologische Untersuchung vornimmt – gegebenenfalls mit einer Analyse der Hormone in direktem Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus, und anderer Hormone, wie Schilddrüsenhormone und Prolaktin, welche die Ursachen für diese Störungen sein können und mit der entsprechenden Behandlung leicht normalisiert werden können.
In praktisch allen Fällen ist es möglich, mithilfe der zahlreichen auf dem Markt befindlichen Medikamente einen normalen Menstruationszyklus wiederherzustellen.
Andererseits darf nicht vergessen werden, dass andere häufige Ursachen für das Ausbleiben der Menstruation Veränderungen des Körpergewichts (sowohl Übergewicht und Adipositas als auch extreme Schlankheit) als Folge von Essstörungen (Magersucht und Bulimie) sind sowie extreme körperliche Betätigung, Stress und die Einnahme von Medikamenten, die für Tumorerkrankungen oder psychiatrische Erkrankungen indiziert sind … nicht zu vergessen, dass die häufigste Ursache für das „Ausbleiben“ der Menstruation bei jungen Frauen die Schwangerschaft ist.
Frau Dr. Lydia Luque, Gynäkologin am Instituto Bernabeu.