Laut einer Untersuchung verbessern individuelle Behandlungen mit pharmakogenetischen Tests die ovarielle Stimulation
07-09-2022
Mit der Pharmakogenetik können die genetischen Grundlagen der Variabilität der Reaktionen auf Arzneimittel nachvollzogen und so Behandlungen angepasst werden, um diese wirksamer zu machen. Bei Behandlungen zur künstlichen Befruchtung ist die ovarielle Stimulation ein wesentlicher Schritt, mit dem eine optimale Anzahl von Eizellen gewonnen werden kann, um die Geburt eines gesunden Kindes zu ermöglichen. Wird die Pharmakogenetik in der Reproduktionsmedizin eingesetzt, können somit Behandlungen eingeschätzt und individualisiert werden.
Eine im Genetiklabor des Instituto Bernabeu (IBBiotech) entwickelte Untersuchung, die auf dem ESHRE-Kongress 2022 vorgestellt wurde, hat die klinische Anwendung pharmakogenetischer Tests bei der Individualisierung der ovariellen Stimulation bewertet.
In der Studie wurden die Ergebnisse aus der ovariellen Stimulation von 228 Patienten untersucht, die sich einem pharmakogenetischen Test unterzogen hatten. Die Ergebnisse der ovariellen Stimulation im Zyklus vor und nach dem Test wurden miteinander verglichen. Bei dem Test wurden Varianten des Gens des Rezeptors von FSH (follikelstimulierendes Hormon) und von Androgenen analysiert.
Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass die Zahl der reifen Eizellen in dem Zyklus mit einer pharmakogenetischen Behandlung höher war, obwohl es sich um ältere Patientinnen handelte.
Es ist die erste Forschungsarbeit, die nachweist, dass pharmakogenetische Tests die Ergebnisse der ovariellen Stimulation verbessern können. Daher ist der Einsatz dieser Tests für die Individualisierung der Behandlungen zur ovariellen Stimulation vorteilhaft.
B. Lledó, JA. Ortiz, N. Iervolino, A. Bailén, R. Morales, JC. Castillo, A. Bernabeu, R Bernabeu