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Was ist Östradiol? Welches sind die Funktionen dieses Sexualhormons?

Was ist Östradiol? Welches sind die Funktionen dieses Sexualhormons?

Hormone sind Botenstoffe, die alle mehrzelligen Organismen aufweisen, sowohl Tiere als auch Pflanzen, um die Funktionen ihrer einzelnen Teile zu koordinieren.

Die Sexualhormone sind das Östradiol bei der Frau und das Testosteron beim Mann. Es tritt allerdings bei beiden Geschlechtern auf, wenn auch auf unterschiedlichen Ebenen.

Östradiol bildet sich auf der Grundlage von Testosteron, dank der Wirkung eines Enzyms namens Aromatase. Wir finden dieses Enzym in Eierstöcken, Hoden, Plazenta, Gehirn, Knochen, Prostata und Fettgewebe sowie in den Nebennieren.

Östradiol bei der Frau

Zu den Funktionen des Östradiol gehören einige so wichtige wie:

  • Ausbildung der sekundären Geschlechtsmerkmale (Behaarung von Achsel und Scham, Erweiterung des Beckens, Vergrößerung der Brüste, Umverteilung des Fetts…) in der Pubertät.
  • Auslösung der ersten Menstruation.
  • Die Förderung der Knochenreifung (durch Begünstigung des Wachstums der langen Knochen und auch von deren Mineralisierung).
  • Die Verantwortung dafür, dass sich bei jedem Menstruationszyklus eine einzige reife Eizelle bildet.
  • Die Aktivierung der Produktion eines anderen Hormons (Luteinisierendes Hormon oder LH), das den Eisprung hervorruft.
  • Die Vorbereitung des Bereichs der Gebärmutter namens Endometrium, damit sich der Embryo einnistet und zu einer Schwangerschaft führt.
  • Die Verringerung der Viskosität des Zervixschleims, um die Beweglichkeit der Spermien zu begünstigen.

Korrekte Estradiolspiegel entsprechend dem Alter der Frau

In der Kindheit

Während der Kindheit bleibt der Estradiolspiegel niedrig und steigt in der Pubertät, bis die Werte des Erwachsenenalters erreicht werden, die um 50pg/ml liegen.

Reproduktionsreife: Schwankungen während des Menstruationszyklus‘

Im Erwachsenenalter bleibt er konstant, auch wenn er während des Menstruationszyklus‘ schwankt. Dies sind die ungefähren Werte, die wir zu den verschiedenen Zeitpunkten des Zyklus vorfinden:

  • Grundspiegel, der vom ersten bis zum dritten Tag des Menstruationszyklus‘ bestimmt wird und, wie berichtet, bei etwa 50pg/ml liegt. In diesem Zeitraum können Werte über 60-75 pg/ml auf eine niedrige ovarielle Reserve hinweisen.
  • In der Follikelphase steigt das Estradiol auf bis zu 200 pg/ml
  • Wir finden einen Spitzenwert vor dem Eisprung vor,der bis zu 400 pg/ml erreicht. Danach sinkt der Spiegel bis zum Eintritt der Regelblutung.

Estradiolspiegel während der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft produziert die Plazenta Östradiol, dessen Spiegel auf 3.000pg/ml in Woche 12, 9.000pg/ml in Woche 20 und 14.000pg/ml am Ende der Schwangerschaft ansteigt.

Estradiolspiegel bei Eintritt der Menopause

Im fortgeschrittenen Alter sinkt der Estradiolspiegel, bis er in der Menopause vollständig verschwindet. Dieser niedrige Estradiolspiegel erhöht das Risiko einer Osteoporose, und er ist auch mit dem Gemütszustand und der sexuellen Dysfunktion verbunden.

Estradiol beim Mann

Auch wenn Estradiol, wie beschrieben, als das weibliche Geschlechtshormon par excellence angesehen wird, spielt es auch beim Mann eine wichtige Rolle. Es ist dafür verantwortlich, die Produktion von Spermien, die Libido und die erektile Funktion zu regulieren. 

Beim Mann ist der Estradiolspiegel niedriger als bei der Frau, und als Normalspiegel werden 15pg/ml angesehen. Hohe Spiegel können dazu führen, dass sich auch weibliche Merkmale wie die Vergrößerung der Brust (Gynäkomastie) ausbilden. Da das Enzym, das an der von Estradiol beteiligt ist, vorwiegend im Fettgewebe enthalten ist, kann Übergewicht den Estradiolspiegel erhöhen und zu Gynäkomastie führen.

Nutzen der Kenntnis des Estradiolspiegels

Die Bestimmung des Estradiolwertes im Blut kann unter bestimmten Umständen von Nutzen sein, da sie unter anderem Folgendes ermöglicht:

  • die Diagnose bestimmter Art von Tumoren im Eierstock und Hoden.
  • das Aufspüren der Ursache einer anormalen Entwicklung der männlichen oder weiblichen Charaktere und die Entdeckung einer Pubertas praecox bei Mädchen.
  • Die Schätzung der ovariellen Reserve, wenn auch nicht direkt, sondern durch Bewertung des Estradiolspiegels, zusammen mit dem LH- und dem FSH-Spiegel (follikelstimulierendes Hormon) und einer ovariellen Ultraschalluntersuchung. In den letzten Jahren hat sich bei der Bewertung der ovariellen Reserve das Anti-Müller-Hormon als immer wichtiger erwiesen, dessen Spiegel zu jedem Zeitpunkt del Zyklus festgestellt werden kann und nicht durch die Einnahme von Verhütungsmitteln beeinflusst wird.
  • die Bewertung des Wachstums der Follikel (Strukturen, in denen die Eizellen wachsen und reifen) während einer ovariellen Stimulation bei einer Behandlung der künstlichen Befruchtung.

Anwendungen von Estradiol als Hormontherapie

Estradiol reguliert so viele und unterschiedliche Funktionen, dass es schon vor Jahren als Medikament entwickelt wurde.

  • Es wird verwendet, um die Verzögerung der Pubertät zu behandeln.
  • Damit können wir die typischen Symptome der Menopause behandeln, wie die vaginale Trockenheit, Brennen und Reizungen, und zudem bei Frauen nach der Menopause gegen Osteoporose vorbeugen.
  • Es wird verwendet, um den Estradiolspiegel wiederherzustellen, wenn es nicht auf natürliche Weise wegen Ovarialinsuffizienz synthetisiert wird
  • Es ist auch Teil bestimmter Verhütungsmittel
  • Es wird routinemäßig bei Behandlungen der künstlichen Befruchtung verwendet.

Schadstoffe, die die Wirkung von Estradiol beeinflussen

Es gibt chemische Bestandteile, die wegen ihrer Ähnlichkeit mit einigen Hormonen unser hormonelles Gleichgewicht stören können. Diese Moleküle sind als hormonelle Disruptoren oder endokrine Disruptoren bekannt. Einer der bekanntesten von ihnen ist das Bisphenol A (BPA), eine chemische Komponente, die bei der Produktion von zahlreichen Kunststoffen, u.a. in der Lebensmittelindustrie und in der Gesundheitsindustrie, verwendet werden.

Auch wenn ein niedriger Estradiolspiegel im Erwachsenenalter kein Risiko darstellt, kann er in der fetalen Phase und in den ersten Lebensmonaten negative Auswirkungen auf die Reproduktion haben. Daher wurde schon 2011 in Spanien die Verwendung dieser Komponente in Fläschchen und in Lebensmitteln für Kinder unter 3 Jahren verboten. In den letzten Jahren wurde deren Verwendung bei Produkten eingeschränkt, die BPA in schädlichen Ausmaßen im Organismus freisetzen können, und 2020 haben die europäischen Einrichtungen angeordnet, dass sie angesichts ihrer gesundheitsschädlichen Auswirkungen in Produkten wie Kauftickets nicht mehr verwendet werden dürfen.

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Mª Carmen Tió, Biologin am Instituto Bernabeu

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