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Welches sind die wichtigsten Ursachen für Sterilität und Unfruchtbarkeit beim Mann?

Welches sind die wichtigsten Ursachen für Sterilität und Unfruchtbarkeit beim Mann?

Historisch gesehen wurde die Rolle des Mannes bei der Unfruchtbarkeit aus gesellschaftlichen und kulturellen Gründen unterschätzt und wenig diagnostiziert, auch wenn in jüngster Zeit eine Entwicklung bei der Untersuchung des Mannes und ein steigendes Interesse für den Patienten bei seinem Fruchtbarkeitsproblem zu verzeichnen ist, wobei Männer mit Schwierigkeiten bei der Zeugung immer häufiger die Sprechstunden aufsuchen.

Die Ursachen der männlich bedingten Sterilität (männlicher Faktor) haben in den letzten Jahren stark zugenommen, so dass diese inzwischen verantwortlich für bis zu 50% der Fälle von Sterilität bei einem Paar ist, und bis zu 30% der Fälle von Unfruchtbarkeit nur auf den männlichen Faktor zurückzuführen sind, zusammen mit 20% weiterer Fälle, bei denen der männliche und der weibliche Faktoren zusammenwirken. Daher die Bedeutung der urologischen Bewertung des Mannes bei der Fruchtbarkeitsuntersuchung des Paares.

Es gibt viele Situationen, die zur Unfruchtbarkeit beim Mann führen können, von denen die meisten mit Veränderungen beim Samen (Probleme bei der Anzahl, der Qualität oder beide) verbunden sind, wie die Oligozoospermie (niedrige Konzentration von Spermien und niedrige Mobilität), die Azoospermie (Abwesenheit von Spermien im Samen), entweder durch Verstopfung bei deren Austritt in den Ejakulationsöffnungen oder in den Samenleitern – obstruktive Azoospermie – oder durch Probleme bei der Produktion von Spermien – nicht obstruktive Azoospermie.

Die Ejakulationsstörungen, wie die retrograde Ejakulation (Ausstoß von Samen zur Blase hin), der vorzeitige Samenerguss (Ausstoß von Samen wenige Sekunden nach der Penetration) oder die Anejakulation (Abwesenheit von Samen, häufig bei Patienten mit Rückenmarksverletzungen) sind ebenfalls Ursachen der männlichen Unfruchtbarkeit.

Hormonelle Probleme wie der Hypogonadismus (niedriger Testosteronspiegel) wegen Hodendysfunktion oder aber wegen des Ausfalls der zentralen Achse, die deren Produktion steuert, beeinträchtigen die normale Entwicklung der Spermien, und damit der Fruchtbarkeit.

Die Anwesenheit von Umweltfaktoren wie der Kontakt mit gonadotoxischen Substanzen, Tabak, Alkohol usw., beeinflussen ebenfalls den männlicher Faktor. Das Alter des Patienten ist ein Faktor, der berücksichtigt werden muss, da die Spermienqualität mit dem Alter abnimmt (vor allem in Bezug auf Schäden der Spermien-DNA).

Ein weiterer Grund für Probleme der Fruchtbarkeit sind die urologischen Störungen, wie die Hypospadie (schlechte Stellung der Harnröhre, normalerweise in deren hinterem Teil), die die korrekte Ablagerung von Samen auf vaginaler Ebene beeinträchtigt; die Phimose, die manchmal den Geschlechtsverkehr und folglich die Fruchtbarkeit erschwert; die Probleme tumoralen Ursprungs, wie Hodentumore, die eine medizinische oder radiotherapeutische Behandlung des Mannes für diese Pathologie erfordern, weil sie dessen Zeugungsfähigkeit beeinträchtigen können. Bei diesen onkologischen Patienten ist es vorgeschrieben, vor Beginn der Heilbehandlung Samenproben aufzubewahren (Samenaufbewahrung oder Einfrieren des Samens), um ihnen die Möglichkeit auf einen eigenen Nachwuchs nach der Heilbehandlung bieten zu können.

Ungefähr 70% der Ursachen für Unfruchtbarkeit beim Mann können während einer Sprechstunde beim auf Reproduktion spezialisierten Urologen diagnostiziert werden, zusammen mit einer umfassenden körperlichen Untersuchung, einer Samenanalyse (Seminogramm), einer Hormonanalyse und, falls erforderlich, einer Skrotal-Sonografie. Die korrekte Diagnose für diese Pathologien ermöglicht eine Behandlung, die gewöhnlich zum Erreichen des Ziels des Paares, der Schwangerschaft, führt. Aus all diesen Gründen betonen wir vom Instituto Bernabeu die Bedeutung der unverzichtbaren und korrekten Untersuchung des Mannes im Rahmen der Fruchtbarkeitsuntersuchung des Paares.

Bibliografie:

  • Male infertility: an overview of causes and treatment options. Rachel Busuttil Leaver. British Journal of Nursing, 2016, (Urology Supplement) Vol 25, No 18. S35-S40.
  • Limitations and barriers in access to care for male factor infertility. Akanksha Mehta, M.D. et al. Fertility and Sterility. Vol. 105, No. 5, May 2016. 1128-1137.

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