
Die geringe ovarielle Reaktion: Fortschritte in der Genetik
Die ovarielle Stimulation spielt eine Schlüsselrolle für den Erfolg von Techniken zur künstlichen Befruchtung. Im klinischen Alltag erleben wir, dass die ovarielle Reaktion bei Frauen sehr unterschiedlich sein kann. Aufgrund dieser Variabilität hat eine Patientin, bei der drei oder weniger Eizellen gewonnen werden, eine niedrige Reaktion.
Diese Situation betrifft immer mehr Frauen, was eine spezielle Betreuung und die Erstellung individueller Protokolle erforderlich macht. Daher verfügt das Instituto Bernabeu über Instrumente für die Diagnose und die spezifische Behandlung dieser Fälle mit einem multidisziplinären Ansatz.
Bei diesen Patientinnen kann die Entnahme einer Eizelle mehr oder weniger den Unterschied zwischen Misserfolg und Schwangerschaft ausmachen, so dass jeder Versuch, die Anzahl der verfügbaren Eizellen zu erhöhen, zählt.
Wichtigkeit des FSH-Rezeptor-Gens
Am Instituto Bernabéu haben wir ein neues Instrument, IBGEN IVF, entwickelt, mit dem durch eine einfache Speichel- oder Blutprobe die genetischen Varianten in den Genen des FSH-Rezeptors, des Androgenrezeptors und der Gene ESR1 (SNP und STRs) und AMHR2 analysiert werden können.
Diese Genotypisierung, zusammen mit anderen Markern, ermöglicht es uns, vor dem Beginn der Behandlung sehr genau zu bestimmen, wie eine Patientin reagieren wird. Dies erleichtert eine optimalere Gestaltung ihres Stimulationsprotokolls, indem Gonadotropine eingesetzt werden, die ein besseres Ansprechen begünstigen und die Dosis an ihren Genotyp angepasst werden kann.
Darüber hinaus werden genetische Risikofaktoren im Zusammenhang mit der ovariellen Reserve bewertet, so dass die Patientin mögliche Probleme einer geringen ovariellen Reaktion im Voraus feststellen kann.
Dieser pharmakogenetische Ansatz ermöglicht es, die IVF-Behandlungen zu individualisieren und zu optimieren sowie die Patientin über die Gründe für ihre geringe Reaktion oder das Risiko einer künftigen geringen Reaktion zu informieren.
Azahara Turienzo Biologin bei IBBIOTECH, der Instituto Bernabeu Gruppe