fbpx

Aktualität

Beeinflusst es die Entwicklung von Embryonen, wenn man sie bei der regelmäßigen Analyse aus dem Brutkasten nimmt? Klinische Studie am IB. ESHRE 2016

06-07-2016

Beeinflusst es die Entwicklung von Embryonen, wenn man sie bei der regelmäßigen Analyse aus dem Brutkasten nimmt? Klinische Studie am IB. ESHRE 2016

Die Verpflichtung des Instituto Bernabeu, unseren Patientinnen die besten Möglichkeiten einer Schwangerschaft zu bieten, führt uns dazu, jede Behandlung zu personalisieren, indem die verschiedenen beteiligten Abteilungen in jeder Phase der Behandlung der künstlichen Befruchtung neue therapeutische Möglichkeiten erforschen, die – so gering sie auch scheinen mögen – manchmal den Unterschied zwischen Erfolg und negativem Ausgang darstellenkönnen.

Die Abteilung für Embryologie stellt auf dem Jahreskongress der ESHRE – dem weltweit wichtigsten Treffen für Reproduktionsmedizin – diese neue klinische Studie vor, die erforschen soll, ob die Bewertung oder Beobachtung der Embryonen außerhalb des Brutkastens – während deren Entwicklung im Labor für In-vitro-Fertilisation, bis zur  Phase des Blastozysten – negative Auswirkungen haben und die prozentuale Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft verringern kann. Um diese Beobachtungen vorzunehmen, müssen die Biologen die Embryonen einige Sekunden lang aus ihrem Brutkasten nehmen, wobei Änderungen der Temperatur, des pH-Werts und der Osmolarität in den Embryonenkulturmedien auftreten. Außerdem bewerten wir bei dieser Studie auch die Systeme des “time lapse”, die einen schädlichen Effekt durch das Licht haben könnten, das auf die Embryonen einwirkt, wenn etwa alle 10 Minuten Bilder gemacht werden.

Um die Arbeit durchzuführen, wurde ein doppelblinde, randomisierte Prospektivstudie konzipiert, bei der die untersuchten Patientinnen zwischen der Kontrollgruppe (normale Beobachtungen der Embryonen während der Tage 2 und 3 der Entwicklung) und der neuen Untersuchungsgruppe aufgeteilt werden: keine Beobachtung der Embryonen bis zum Zeitpunkt ihres Transfers in die Gebärmutter nach 5 Tagen der Entwicklung, so dass die Embryonen während der gesamten Inkubation in Ruhe gelassen werden.

Die erzielten Ergebnisse sind vorläufig, da die Studie derzeit fortgesetzt wird, doch wir können vorwegnehmen, dass nach der Analyse von 130 Fällen die Fertilisationsraten in beiden Gruppen ähnlich waren, nämlich 75% bei der Gruppe mit Beobachtung, und 78% bei der Gruppe ohne Beobachtung (in beiden Gruppen wurde der Embryonentransfer in der Phase des Blastozysten durchgeführt, nach 5 Tagen der Entwicklung, wobei der beste Embryo nach morphologischen Kriterien ausgewählt wurde).

 

Aus den bis zu diesem Zeitpunkt erlangten Daten gewinnen wir mehrere informationen: Es scheint, dass die Tatsache, embryonale Beobachtungen an den Tagen 2 und 3 der Entwicklung vorzunehmen, die klinischen Ergebnisse nicht beeinflusst. Anders gesagt, die Informationen, die uns die Betrachtung der Embryonen an den Tagen 2 und 3 der Entwicklung gibt, können ignoriert werden, da sie uns keine wichtige Informationen für deren spätere Auswahl zum Zeitpunkt des Transfers liefern.

Eine Auswertung der Embryonen lediglich am Tag 5 vor dem Transfer oder dem vitrifizierten Einfrieren liefert die gleichen klinischen Ergebnisse wie im Falle der täglichen Beobachtung. Neben einer Senkung der Kosten der Behandlungen zieht dies auch den Vorhersagewert der embrionalen Morphologie in frühen Phasen in Zweifel.

 

Do not disturb the embryos until day 5: preliminary results of a double blind prospective randomized controlled trial

J. Ten, A. Rodríguez-Arnedo, J. Guerrero, B. Moliner, J. Ll. Aparicio, R. Bernabeu

ORAL COMMUNICATION ESHRE 2016, HELSINKI

 

Lass uns reden

Wir beraten Sie unverbindlich